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Sonntag, 7. April 2019 20:00

Petra Volpe

Dies&Das
5. – 7. April 2019: Die Kulturkommission Suhr zeigt vier Filme der Suhrer Regisseurin.

Petra Volpe, Foto: Nadja Klier

 

Rückschau

Petra Volpe im ehemaligen Kino Suhr, ein unvergessliches Erlebnis!

Nach zweijähriger Vorarbeit seitens der Kulturkommission in Zusammenarbeit mit dem «Theater Marie» war es soweit:
Vom 5. - 7. April 2019 öffnete das «Theater Marie» die Türen ihrer Probebühne im ehemaligen Kino, um vier Filme der Suhrer Regisseurin und Drehbuchautorin Petra Volpe zu zeigen und sie persönlich im Gespräch mit Marianne Klopfenstein kennenzulernen.

Eröffnet wurde die Film-Reihe am Freitagabend von Oliver Krähenbühl, Kulturkommission und Gemeinderat, und Patric Bachmann, «Theater Marie». Nach dem Ertönen des extra instand gesetzten Kino-Gongs wurde Petra Volpes erster Spielfilm mit dem stimmigen Titel «Schönes Wochenende» gezeigt. Etwa 50 Besucher*innen liessen sich im ehemaligen Kino mit seinem 50er-Jahre-Ambiente in die Filmwelt entführen.
Zum Gespräch mit Marianne Klopfenstein am Samstag reiste Petra Volpe extra aus New York an. Vor ausverkauften Rängen moderierte Marianne Klopfenstein gekonnt und Petra Volpe, eine begnadete Erzählerin, gab Einblick hinter die Kulissen der Filmwelt, in die Arbeit als Regisseurin und Drehbuchautorin und ihr Leben auf zwei Kontinenten. Man hätte ihr noch lange zuhören können! Der anschliessend gezeigte Film «Die göttliche Ordnung» wurde zum besonderen Seh-Erlebnis, achteten doch alle zusätzlich auf die im vorgängigen Gespräch erwähnten Details.
Am Sonntag stand auch eine Zuckerwatten-Maschine im Einsatz, was die Kinder, die sich «Heidi» anschauten, ungemein freute. Erneut nahm sich Petra Volpe Zeit und ging auf die  Fragen der Kinder zum Film ein. Zur letzten Filmvorführung kamen die Besucher*innen wieder in Scharen. Volpes Film «Traumland» wurde gezeigt, kein lieblicher, vergnüglicher Film, aber ein sehr eindrücklicher!
Die Film- Retrospektive war ein voller Erfolg, herzlichen Dank an alle, die dazu beigetragen haben!

R.Thomas

 

20190406 Petravolpe

 Petra Volpe vor dem ehemaligen Kino /Foto: Oliver Krähenbühl 

 

 


 

PROGRAMM

  • Freitag, 5.4.2019, 20 Uhr: Schönes Wochenende (2006)
  • Samstag, 6.4.2019, 19 Uhr: Marianne Klopfenstein im Gespräch mit Petra Volpe (ca. 1h)
  • Samstag, 6.4.2019, 20:30Uhr: Die göttliche Ordnung (2016)
  • Sonntag, 7.4.2019, 14 Uhr: Heidi (2014) Anschliessend können die Kinder mit Petra Volpe diskutieren.
  • Sonntag, 7.4.2019, 17 Uhr: Traumland (2012)

Eine Stunde vor Filmbeginn und nach dem Film ist die Bar im alten Kino offen.
Es stehen keine Parkplätze zur Verfügung.

 

Die Kulturkommission Suhr zeigt in Zusammenarbeit mit dem Theater Marie Filme der Suhrer Regisseurin Petra Volpe.

2017 erregte die in Suhr aufgewachsene Regisseurin Petra Volpe mit ihrem Film «Die göttliche Ordnung», welcher von der Einführung des Frauenstimmrechts in der Schweiz handelt, weltweit für Aufsehen. «Die göttliche Ordnung» wurde in der Schweiz mit über 340 000 Besucherinnen und Besucher, so viele wie kein anderer Schweizer Film im 2017, zum Publikumsrenner. Ihr Film wurde im gleichen Jahr am New Yorker Tribeca Film Festival gezeigt. Dort gewann Volpe den «Nora Ephron Award» – benannt nach der 2012 verstorbenen Autorin von «When Harry Met Sally» – und den Publikumspreis. Unter dem Namen «The Divine Order» war Volpes Film nun auch auf der internationalen Ebene aufgegleist und wurde in viele Länder verkauft. Volpe schrieb auch das Drehbuch zum Film «Heidi» und trug mit dazu bei, dass bis jetzt weltweit über 3,5 Millionen den Film im Kino anschauten.

Heute ist Petra Volpe die erfolgreichste Frau, wahrscheinlich sogar der erfolgreichste Mensch der Schweizer Filmbranche. Dabei waren ihre Voraussetzungen als Gastarbeiter-Kind alles andere als vielversprechend. Die Verbindung ihrer Eltern, zwischen der Tochter des Suhrer Bäckers Schmid und des Sohnes eines italienischen Gastarbeiters, war 1970, als Petra Volpe in Suhr geboren wurde, noch ein Skandal. «Ein kleines, dickes Italiener-Kind mit Brille», sagt sie über sich, hineingeboren in eine Welt der «kleinen Erwartungen», in der Kultur keine Rolle spielte.

Die Kulturkommission Suhr versuchte bereits 2017, Petra Volpe für eine Veranstaltung an ihren Geburtsort nach Suhr einzuladen. Aber nachdem ihr Film von der Schweiz ins Oscar-Rennen geschickt wurde, verlagerte sich ein wesentlicher Teil ihres Lebens in die USA. Auch wenn es ihr Film leider nicht in die Shortlist für den besten fremdsprachigen Film schaffte, wurde 2017 für Volpe zu einem Kampagnenjahr, zu einem Jahr des Befragtwerdens, einem Jahr des Promotens und des Lobbyings für ihre Arbeit resp. ihren Film.

Die Kulturkommission und das Theater Marie freuen sich deshalb ausserordentlich, dass Petra Volpe nun am Samstag, 6.4. und am Sonntag, 7.4.2019 persönlich im alten Kino anwesend sein wird: 

  • Samstag, 6. April um 19 Uhr: Marianne Klopfenstein im Gespräch mit Petra Volpe
    Anschliessend wird der Film «Die göttliche Ordnung» gezeigt.
  • Sonntag, 7. April: Im Anschluss an den Film «Heidi» (Filmbeginn 14Uhr) haben die
    anwesenden Kindern unter der Leitung von Rebecca Etter (Theater Marie) die Möglichkeit, Petra
    Volpe zu befragen.

 

Kurze Filmrezensionen:

Schönes Wochenende (2006)

Hausfrau und Mutter Therese Karlen bricht an einem Wochenende spontan aus dem Familientrott aus und überlässt die rotzfreche Teenagetochter Melanie und Sohn Valentin ihrem jovialen und überforderten Ehemann Alois. Sie macht mit Liselotte, einer älteren Dame, eine Reise durch die Schweiz und zu sich selbst. (www.swissfilms.ch)

 

Die göttliche Ordnung (2017)

Nora ist eine junge Hausfrau und Mutter, die 1971 mit ihrem Mann und zwei Söhnen in einem beschaulichen Schweizer Dorf lebt. Hier ist wenig von den gesellschaftlichen Umwälzungen der 68er-Bewegung zu spüren. Der Dorf- und Familienfrieden kommt jedoch gehörig ins Wanken, als Nora beginnt, sich für das Frauenstimmrecht einzusetzen… (www.swissfilms.ch)

 

Heidi (2014)

Rührend, aber nicht kitschig, herzerweichend, aber nicht anbiedernd: So erzählen Regisseur Alain Gsponer und Drehbuchautorin Petra Volpe Johanna Spyris Kinderklassiker. Ein starker Film – nicht nur für Kinder. Man fiebert mit im Kino, man leidet und freut sich – wie wenn man die Geschichte zum ersten Mal sehen würde. (Sabine Altorfer,  AZ Medien AG)

 

Traumland (2012)

Traumland ist eine Milieustudie, ein Drama, in dem viele kleine Episoden sich zum herben Weihnachtsblues türmen und an dessen Ende eine junge Frau in bitterkalter Morgendämmerung mutterseelenallein auf einer Bank über der Stadt sitzt. Traumland ist nicht lieblich, nicht unterhaltsam, nicht vergnüglich – aber verdammt eindrücklich. (Filmkritik von Irene Genhart, Printausgabe 1/2014)

 

Veranstaltungsort

Sonntag, 7. April 2019 20:00
Probebühne Theater Marie - Obere Dorfstrass 5, 5034 Suhr

Tickets und Kontakt

Eintritt: pro Film 12.-
Kinder bis 12 Jahre 6.-
Festivalpass für alle Vorstellungen 30.-
Vorverkauf via E-Mail: info@theatermarie.ch